Berufe in der Logistik: Top oder Flop?

Großer weißer LKW in einer engen Gasse
Bildquelle: Astrid Schröter

Ein Beitrag von Astrid Schröter

Das Foto eines Lastwagens in einer engen Gasse, im Text dazu ein Lob für das beeindruckende Können des LKW-Fahrers: Nur ein kleiner Post auf meinem ebenfalls kleinen LinkedIn-Profil – aber mit erstaunlichem Erfolg! Über 22.000 mal erschien der Post bisher in der Timeline anderer LinkedIn-User, er wurde geteilt und positiv kommentiert, dazu gab es gut 250 Likes.  
Diese rege Würdigung der Leistung des Fahrers hat uns sehr gefreut, besonders die Zustimmung von „Nicht-Logistikern“ 😊 Denn egal ob Warentransport, Lagerarbeit, Kommissionierung oder Verpackung, viele Berufe in der Logistik finden viel zu wenig Anerkennung in der Öffentlichkeit.

Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von der (prinzipiell wenig geschätzten) körperlichen Arbeit über unattraktive Arbeitszeiten und Schichtarbeit bis hin zum „ständig auf der Piste sein“ von Berufskraftfahrern. Im Gegensatz zu Berufen z.B. in IT, Finanzen oder Marketing sind logistische Tätigkeiten in der Regel nicht homeoffice-geeignet und gelten noch dazu – völlig zu Unrecht – als intellektuell wenig herausfordernd. Außerdem finden sie meist „hinter der Bühne“ statt, damit bleiben Kompetenzen, Qualifikationen und Engagement der Logistikmitarbeiter*innen ebenso unsichtbar wie der hohe Wert ihrer Arbeit nicht nur für das Unternehmen, sondern für unsere gesamte Wirtschaft und Gesellschaft.

Gleichzeitig zeigt sich hier auch wieder das Imageproblem der Logistikbranche selbst: Man sieht sie gerne einseitig als Klima- und Umweltsünder, der überflüssigen Verpackungsmüll produziert und noch dazu die Straßen verstopft.

Schmutzig, stressig, unbeliebt – das schlechte Renommee der Logistik und vieler ihrer Berufsbilder ließ sich auch durch verschiedene Imagekampagnen kaum verbessern. Das zeigt sich schmerzlich im Mitarbeitermangel und im fehlenden Fachkräftenachwuchs.

Es sieht fast so aus, als würde unsere Gesellschaft den Wert der Logistik erst bemerken, wenn die Regale im Supermarkt plötzlich leer blieben. Denn eines ist sicher: Ohne viele kompetente und engagierte Logistikfachkräfte geht in unserer Wirtschaft im wahrsten Sinne des Wortes – nichts!   

(Den oben erwähnten LinkedIn-Post finden Sie übrigens hier. )

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