Ein Beitrag von Christian Schober
Natürlich bin ich selbst Mitglied in Verbänden, Vereinen und Interessensvertretungen rund um die Themen Logistik und Wirtschaft. Und erfreulicherweise entstehen auch immer wieder neue Gremien in denen man sich austauschen und informieren kann – natürlich auch in hybriden Formaten. Doch das Verhalten so mancher Teilnehmer kann einem das Engagement verleiden:
Eigentlich ist ja jedem Teilnehmer an einer Veranstaltung, die mit "Netzwerken" zu tun hat klar, um was es geht: Man sieht andere, will gesehen werden, knüpft Kontakte, lässt andere teilhaben und profitiert selbst vom Austausch und dem Gehörten. Das kann zu neuen Ideen führen, später sogar zu Aufträgen oder neuen beruflichen Kontakten und Herausforderungen. So weit so klar, und so einfach.
Allerdings scheinen nicht wenige Teilnehmer nicht zu wissen, dass Netzwerken ein Geben und Nehmen ist und vom Dialog lebt. Eine gewisse Form der Bescheidenheit und Zurückhaltung, die durchaus angebracht wäre, scheint jedoch vielen "Netzwerkern" vollkommen zu fehlen.
In Monologen und Selbstdarstellungsschlachten wirft man sich ins Getümmel der Akquisition – jetzt! Auch interessant sind die "Zwangshändeschüttler", die jeden so behandeln, als würde man sich nicht gerade kennenlernen, sondern hätte schon viele gemeinsame Erlebnisse, verteilt auf eine lange Zeit, miteinander gehabt. Dass ein Kennenlernen etwas Subtiles sein kann, dass das mit Empathie zu tun hat, mit Authentizität und echtem, gelebten Interesse am Gegenüber ist diesen "Kriegern der Kunden- und Kontaktgewinnung" völlig fremd – und egal.
Deshalb wünsche ich Ihnen bei Ihren Treffen nicht nur viel Erfolg, sondern vor Allem viele Gleichgesinnte!
Herzliche Grüße aus München, Christian Schober
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