ein Beitrag von Christian Schober
Diese Frage stellt sich mir, wenn man sich - am Beispiel des Profifußballs in Deutschland - ansieht, dass derzeit ungefähr ein Drittel der Vereine der ersten Liga den Trainer entweder entlassen haben, entlassen werden oder - das gibt es auch - vom Trainer verlassen werden.
Nur wenige Vereine sind wirtschaftlich so erfolgreich, dass sie behaupten könnten, mit dieser üblichen Vorgehensweise - bei sportlichen Problemen den Trainer zu wechseln - das Richtige zu tun.
Das Management von Sportvereinen ist typischerweise häufig bspw. durch ehemalige Sportprofis besetzt. Dies ist sicher an der richtigen Stelle richtig und unabdingbar. Bei vielen Vereinen bleiben durch diese Vorgehensweise wichtige Positionen aber fachlich unbesetzt. Wenn die Mehrzahl der Führungskräfte ehemalige Fußballprofis oder Sportfunktionäre sind, ist das in etwa so, als hätte bspw. ein Industrieunternehmen nur ehemalige Produktionsleiter im Top-Management. Dass man zur erfolgreichen Führung eines Unternehmens (und nichts anderes ist ein Bundesligaverein heute) mehr Disziplinen gehören, als nur die eigene Kernkompetenz ist jedem in der freien Wirtschaft zwischenzeitlich klar geworden, einigen Vereinen jedoch offenbar nicht.
Wo sind die Kaufleute? Die Vertriebs- und Marketingspezialisten? Die Finanzfachleute? Wo sind Menschen die von (internationalem) Management, von Personal und Unternehmens-entwicklung mehr als nur eine Ahnung haben? Und die von Außen Know-how der modernen Unternehmens- und Mitarbeiterführung in die Vereine bringen, gerade weil sie NICHT aus dem Sport kommen?
Ich wünsche den betroffenen Vereinen die Erkenntnis, dass nicht jeder zu allem geboren ist und dass man in der Regel alleine, mit einer oder wenigen Kompetenzen, kein Unternehmen (mehr) führen kann. Und das ist nicht nur im Sport so!
Freundliche Grüße! Christian Schober
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