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Verkehrspolitik und Fahrrad fahren - was Macht aus Menschen machen kann

ein Beitrag von Christian Schober

 

2018: Stau in München und auf den Einfallstraßen aus dem Umland. ÖPNV ebenso überlastet. Wenige Menschen fahren mit dem Fahrrad in die Arbeit. Vor Allem fahren meist nur diejenigen, die keinen Bürojob haben und sich nicht sorgen müssen, wie sie "aussehen" wenn Sie am Arbeitsplatz ankommen. Und gefahren wird - was nachvollziehbar ist - im Sommer bzw. wenn es wenigstens trocken ist. So weit so "gut" - so war es eben "vor Fridays for Future" und "vor Corona".

Heute, einige Jahre später ist es in München so,

  • dass Autofahren verteufelt wird - je mehr "SUV" und je mehr "Diesel" umso bösartiger wird der Fahrer offenbar gesehen,
  • dass geplant wird, den Autoverkehr auf einen 20%igen Anteil zurückzudrängen,
  • vom Tempolimit innerhalb der Stadtgrenzen bis hin zu "PopUp-Radwegen" und "Sommerstraßen" etwas getan wird, was man nur schwerlich als "Verkehrspolitik" bezeichnen kann,
  • ganze Stadtviertel am Stadtrand neu gebaut werden (ohne ÖPNV-Anbindung! - unter den Augen der Stadt!) unter der Annahme, dass nennenswert "zu Fuß gegangen wird" und vor Allem das Rad das Verkehrsmittel der Zukunft sein wird.

Unabhängig vom Sinn dieser "Verkehrspolitik" (das kann an anderer Stelle diskutiert werden und würde das Format "Blog" sprengen) ist interessant, was die Fixierung der Politik auf das Fahrrad als Heilsbringer mit den Menschen macht - oder was manche Mitbürger mit sich machen lassen!

 

Der negative Typus des neuen Radfahrers von heute definiert sich über sein neues, meist sehr teures Statussymbol, oftmals ein "E-Bike". Sitzt er auf dem Rad, verhält er sich ähnlich wie ein 18-jähriger im Porsche des Vaters, der den anderen zeigt, wo der Hammer hängt. Wahrscheinlich ist dieser Radfahrertypus deshalb vollkommen rücksichtslos, weil er auch als Autofahrer so ist - wenn er in diese Rolle schlüpft. Oder er ist deshalb so aggressiv, weil er frustriert ist, weil die anderen im warmen Auto sitzen? Und die Umwelt verpesten, während er selbst als Retter derselben fungiert?

 

Auch hat dieser moderne Radfahrer-Typus den Eindruck, er habe mindestens sieben katzenartige Leben. Zumindest ist er genauso rücksichtlos - auch sich selbst gegenüber. Weder Kinder, noch ältere Menschen, noch ausparkende oder rangierende Fahrzeuge  werden beachtet.  Verkehrsregeln, Ampeln, Fußgängerüberwege, Einbahnstraßen, Geschwindigkeitsgrenzen (!!!) werden aktiv ignoriert. Erstaunlich ist außerdem eine Art egozentrisches Verhalten: Freundlichkeit, Verständnis, Rücksichtnahme, sich selbst zurücknehmen, jemanden "gewähren" (oder überqueren) lassen, der den eigenen Weg kreuzt, deeskalierendes Verhalten? Fehlanzeige.

 

Liebe Fahrradfahrer dieses Typs: Wachen Sie auf: Sie werden benutzt! Unter dem Deckmäntelchen der Verbesserung der eigenen Gesundheit und dem Schutz der Umwelt hat man Sie verführt, ein sauteures (E-)Bike zu kaufen, das Ihrer Gesundheit nicht viel hilft (selber treten wäre besser) und Ihren Charakter vergiftet hat. Sie sind jetzt der Meinung, Sie seien (auf dem Rad) ein besserer Mensch und wären deshalb immer im Recht. Doch ich muss Ihnen sagen: Die Welt dreht sich nicht um Sie! Wenn Sie sich so verhalten, wie Sie es tun, passiert nur eines: Man hält Sie für einen Idioten! 

 

Wir anderen gehen in der Zwischenzeit mit gesundem Menschenverstand und miteinander an die Sache heran!

 

Beste Grüße aus der "Weltstadt mit Herz", Christian Schober 

 

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