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Automatisierung in der Intra-Logistik ist top - aber doch nicht als Insellösung!

Unsere Aufgabe, die wir wirklich sehr gerne übernehmen, ist es - vereinfacht gesagt - die Logistik unserer Kunden zu entwickeln. Zu guten Lösungen gehört es bspw. auch, nicht alles nur deshalb in Frage zu stellen, weil "es schon da ist" oder "alt" ist oder "schon immer so gemacht wurde": auch dieses so oft gescholtene Verhalten hat ja durchaus auch eine Berechtigung. Man muss sie nur finden!

Oft stoßen wir auch in der Aufnahme der Ist-Situation auf Automatisierung in der Lagertechnik, die erst 5 - 10 Jahre alt ist. Da gibt es AKL, Paternoster oder Liftsysteme und vieles mehr. Aber - und das verstehen wir nicht - die Lagertechnik "hängt nicht im Gesamtprozess" (wie wir das immer gerne ausdrücken). Die Technik steht als Insellösung im Gebäude - im wahrsten Sinne des Wortes! Weder sind die Prozesse bis dorthin und von dort hin optimiert, noch mit dem zweiten automatischen Lager koordiniert. Es gibt auch kein Flussprinzip in der Halle, dass durch den Aufstellort (der nicht nachvollziehbar ist) zum Tragen gekommen wäre.

 

Warum wird das Gesamtlayout und der Materialfluss von manchen Anbietern nicht thematisiert? Warum gibt es keinen Blick auf den Gesamtprozess, sondern offensichtlich nur die Konzentration auf die Steigerung des eigenen Umsatzes? Natürlich lässt sich am Customizing und an den Fehlerkorrekturen in den Folgejahren viel Geld verdienen, aber ist das nicht etwas kurzsichtig gedacht? 

 

Solche Anbieter tragen erheblich dazu bei, dass neutrale und unabhängige Logistikberater eingesetzt werden (müssen). Entweder schon im Vorfeld beim Vorschlag und der Auswahl bestimmter Techniken und deren Anbieter oder "danach". Das ist dann für die Kunden eine teure Variante, Jahre mit schlechter Performance sind ins Land gegangen. Das letztere ist für den Anbieter weder Ruhmesblatt noch Referenz.

 

Deshalb an dieser Stelle wieder einmal eine Aufforderung an die Kollegen der technischen Lösungsanbieter: (Vor)Consulting und Training/Schulung (nach der Implementierung)  sind mindestens genauso wichtig für den Erfolg der Anlage(n), wie die Technik selbst. Wenn Sie keine eigene Consulting-Abteilung haben: suchen Sie die Kooperation mit erfahrenen Logistikberatern. Die Performance Ihrer Technik, der Ruf Ihres Unternehmens und somit auch der Umsatz werden davon profitieren!

 

Viele Grüße aus München sendet Christian Schober

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Kommentare: 2
  • #1

    Timo M. (Dienstag, 09 März 2021 16:21)

    Alles wichtige auf den Punkt gebracht! Ich finde auch, es sollte nicht alles alte einfach so hingenommen werden, gleichzeitig nicht alles Neue akzeptiert werden! Ich stehe zum Beispiel dem Thema KI in der Logistik eher skeptisch gegenüber. Klar, die Effizienz steigt, dafür müssten etliche Personen entlassen werden. Ich finde da eine Optimierung mit dem Einsatz von Menschen daher eine viel bessere Lösung! In unserem Unternehmen wurden nun zum Beispiel einige Neuanschaffungen getätigt, darunter neue <a href="https://www.as-waegetechnik.de/produkte/industriewaagen/palettenwaagen/">Palettenwaagen</a>, neue Messgeräte und schnellere Gabelstapler. Klar, das sind nur kleine Schritte, aber wir merken dadurch schon eine deutliche Verbesserung und jeder konnte seinen Job behalten. :-) Wie stehst du zur Optimierung der Logistik durch KI? Wäre es sinnvoll, zumindest einen Teil der Arbeit zu ersetzen`?

  • #2

    Christian Schober (Dienstag, 09 März 2021 16:39)

    KI ist ein weitgefasster Begriff, durch die zunehmende Digitalisierung werden kleinere Effekte der KI immer mehr ins Rampenlicht des Privatlebens, aber auch in die Logistik gerückt. Nur sehr große Unternehmen haben den finanziellen Background hier zu investieren und den Trend zu treiben: Die Skaleneffekte, die realisiert werden können erzeugen dann einen ROI, der den Invest in KI rechtfertigt. Unsere Kunden sind kleiner und arbeiten noch an der Automatisierung und Halbautomatisierung, auch weil der Mensch für spezielle Arbeiten die flexibelste "Ressource" ist. Von der Verantwortung unserer Kunden als Arbeitgeber ganz abgesehen. Wir beobachten ob und wann KI an welcher Stelle "massentauglich" und bezahlbar wird und überlegen dann situativ die richtige Lösung für unseren jeweiligen Kunden. Die tatsächliche Entwicklung hinkt aber dem Medienhype hinterher. Mehr Interesse wird aufkommen, wenn sich der Arbeitskräftemangel in der Logistik verschärft und KI keine Arbeitsplätze kostet, sondern Arbeitskräfte "ersetzt". Man muss gelassen bleiben und sehen, was sich als hilfreich und interessant herausstellt.