Ein Beitrag von Christian Schober
Offenbar lässt sich der moderne Unternehmer oder Manager oftmals nicht davon abbringen, die Vergangenheit als die „bessere“ Zeit zu verherrlichen und gleichzeitig zu behaupten, dass noch keine Zeit schwieriger gewesen sei als diejenige, in der man gerade leben würde und Entscheidungen zu treffen hätte.
Ich habe den Eindruck, dass die Branche der Transport-, Speditions- und Logistikunternehmen von dieser Verhaltensweise besonders betroffen ist.
Besucht man Treffen einschlägiger Verbände, liest man die Fachliteratur, unterhält man sich mit Unternehmern und Führungskräften begegnen einem häufig nur „Probleme“ und eine negative Sichtweise auf die Dinge. Ob Handelshemmnisse, der Euro, die Osteuropäer, der Staat und seine Regularien, die Konzerne, die Banken, das LKW-Kartell, die Großkunden, der Preisdruck, der Fahrermangel… eine endlose Liste von Problemen, von Negativem, von Hürden und somit auch Begründungen, warum etwas nicht „funktionieren“ würde.
Sicherlich ist es schwierig und eine Herausforderung, erfolgreich ein Unternehmen in der Verkehrswirtschaft zu führen. Aber wann war dies jemals anders? Welcher Unternehmer und welches Unternehmen hat nicht zu jeder Zeit und immer wieder mit neuerlichen auf‘s und ab‘s und besonderen Herausforderungen zu kämpfen gehabt?
Aus Asien ist ein Spruch bekannt, der (sinngemäß) sagt: „Wer nicht lächeln kann, sollte kein Geschäft eröffnen“. Übersetzt heißt das für mich: Wer nicht freundlich und höflich, mit lösungsorientiertem Optimismus das Unternehmen führt, kann weder optimistische und positiv gestimmte Mitarbeiter erwarten noch entsprechende Kundenverbindungen. Durch klagen und jammern und sichtbarer Unzufriedenheit lockt man niemanden mehr in das eigene „Geschäft“.
Und vielleicht hat auch das ein bisschen was mit der Thematik „Image der Logistikbranche“ zu tun. Denn wie soll man ohne gelebten Optimismus andere für das Thema begeistern?
Beste Grüße, Christian Schober
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