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Christian Schober über Gedanken zur Logistik vor Weihnachten

Immer wieder flammt die öffentliche Diskussion auf, wie man dem zunehmenden Verkehr in den Ballungsräumen und Innenstädten entgegenwirken kann. Als ein Auslöser für die Verstopfungen werden oft die, durch die Decke schießende, Anzahl von Lieferungen von online bestellten Artikeln durch die KEP-Dienstleister gesehen.

 

Gleichzeitig gibt es parallel die Diskussion, wie man den stationären Einzelhandel „retten“ und die Innenstädte „attraktiver“ machen kann.

 

Letze Woche war ich also (an einem Freitag) - quasi im Selbstversuch - in die Münchner Innenstadt gefahren, um dort „stationär“ zu shoppen. Ich wollte mich an der Rettung des Einzelhandels beteiligen und nicht auch noch einen „online geshoppten“ Transport auslösen.

 

Die Servicewüste, die ich dort vorfand, war so staubig, dass mehrere Glühweine nicht gereicht hätten, um die Enttäuschung wegzuspülen. Auch im „Nobelkaufhaus“ gab nämlich keine angenehme Möglichkeit, die gekauften, etwas sperrigen Reisekoffer „zu parken“, um ohne diesen Ballast weiter bummeln zu können. Eine Odyssee durch das 5-stöckige Haus, viele Fragen und Diskussionen waren die Folge. Am Ende gestand ich meiner erstaunten Begleitung, dass ich die (vermeintlich) bösen Online-Shopper nun besser verstehen kann – wo war denn das Einkaufserlebnis geblieben?

 

Hätte ich mir meine Koffer nach Hause liefern lassen (und vorher auch noch günstiger im Internet gekauft) hätte ich Geld gespart und Nerven geschont. Also, so klappt es nicht mit dem „am Leben erhalten“ der Innenstädte und des Einzelhandels.

 

Dieses einmalige Erlebnis ist sicherlich subjektiv und (hoffentlich) nicht stellvertretend für die Gesamtsituation. Ich werde jedoch lange überlegen, bis ich mir das wieder antue. Also: anschauen im stationären Handel, kaufen im Internet – wie sehr viele andere auch?

Sicherlich nicht richtig, aber erstmal die naheliegende Trotzreaktion.

 

Schöne Einkaufserlebnisse – wo auch immer – wünscht Christian Schober

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