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Paketlogistik: Christian Schober über Postkisten und Postkästen...

Die gelbe Postkiste hat - offiziell natürlich zum Leidwesen der Post - längst Einzug gehalten in den Kellern, Garagen, Werkstätten, Gartenhäuschen etc.  und wird genutzt von einer Vielzahl von Schraubern, Heimwerkern, Sammlern und Menschen mit anderen Beweggründen der Zweckentfremdung dieses innovativen Kleinladungsträgers. Obwohl es eigentlich Diebstahl ist,

nahm diese Form der "Nutzung" der Postkisten immer weiter zu - offensichtlich eingestuft als Kavaliersdelikt. Das beiliegende Foto zeigt den Einsatz im Kaninchenstall. Vielleicht hat die DP AG dieses Phänomen nicht stärker verfolgt, weil sie damit längst auch die Gesellschaft tief durchdrungen hat und damit ihren Kunden einen - geduldeten - Dauermehrwert bieten konnte und  sich mit Sanktionen nur "unbeliebt" gemacht hätte...Eine Art großzügige Geste des Monopolisten und vollumfänglichen Dienstleisters.

 

Doch diese Zeiten sind vorbei. Die Zeiten des Monopolisten einerseits aber auch die Zeit des Selbstbewusstseins und des Großmuts. Warum nicht als Marktführer den Postkasten "erfinden", platzieren und natürlich auch den Wettbewerbern zur Verfügung stellen? Dafür gäbe es doch sowohl finanzielle als auch flankierende Maßnahmen im Marketing, die nicht unerwähnt liessen, wem der Kasten eigentlich gehört und wer den Wettbewerb aktiv und großzügig zulässt. Alle sprechen von Vernetzung, von horizontalen und vertikalen Kooperationen, von City-Logistik und Branchenbündelungen, vom Lastenfahrrad und von der Supply Chain, die nur Unternehmensübergreifend funktioniert und und und...Und was macht der weltgrößte Logistiker: beharrt auf der letzten Meile auf "seinem eigenen Kasten". Klingt wie im Kindergarten... der Kunde wird es bezahlen und außerdem die Umwelt. Und die Kaninchen werden wohl auch nicht "in gelb" wohnen... aber was macht das schon. Viel Spaß mit Jamaica vor dem Haus, Ihr Christian Schober

Gelbe Postkiste voller Stroh im Kaninchenstall
Foto: Christian Schober

Über den Autor:

Christian Schober, geboren 1963 in München, ist Speditionskaufmann und Verkehrsfachwirt. Seit 1998 führt er - zunächst mit einem Partner, seit 2003 alleine - das Logistikberatungsunternehmen SCHOBER. Parallel zur unternehmerischen Tätigkeit  war Christian Schober lange  Jahre in der Erwachsenenbildung tätig; außerdem ist Christian Schober erfolgreich für wichtige geförderte Beratungsformen gelisteter, akkreditierter und  anerkannter Fachberater und zudem in zahlreichen unternehmerisch, wirtschaftlich und  logistisch geprägten Orga-nisationen ehrenamtlich tätig. Christian Schober lebt mit seiner Familie in München. 

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Kommentare: 3
  • #1

    Dietrich (Freitag, 01 August 2014 16:44)

    Lieber Christian!
    Interessante Sichtweise die du uns hier mitteilst!Also ich persönlich finde diese stabilen Postkisten im unverwechselbaren Gelbton haben schon etwas Kultiges an sich. Ich stimme dir aber generell zu: in der heutigen Zeit verschiedenster Anbieter und internationaler Vernetzung sollte man sich bald auf ein Universalformat einigen können. In diesem Sinne, Dietrich

  • #2

    DanKruger (Donnerstag, 27 November 2014 10:31)

    "Warum nicht als Marktführer den Postkasten "erfinden", platzieren und natürlich auch den Wettbewerbern zur Verfügung stellen?" - Sie haben ja so recht, lieber Christian, danke für den Artikel.
    http://www.telsgroup.com.de/

  • #3

    Thilo (Dienstag, 19 Mai 2015 16:13)

    Die Post hat doch reagiert indem sie mit dem grauen Briefbehälter eine Alternative geschaffen hat. Ebenso gibt es doch seit Jahren die Postkiste in div. Farben, die bis auf Kleinigkeiten dem Briefbehälter der Post ähnlich ist. All diese Behälter sind leicht zu finden und online zu erwerben.